Instrumente des Dialogs

Kreis

Der Kreis steht symbolhaft für die Hierarchielosigkeit. Auffällig ist, dass wenig quadratische Seminarräume zur Verfügung stehen, Seminarräume sind also de facto meist nur für hierarchische Systeme ausgestattet.

Redegegenstand, z.B. Redestab, Redestein

Der Redestab bzw. Redestein macht sichtbar, wer jeweils gerade am Wort ist. Er führt zu einer Verlangsamung des Redeflusses und dazu, dass einzelne Wortmeldungen sprichwörtlich mehr Gewicht bekommen. Seine Verwendung hilft mit, dass Gesprächsanteile gleichmäßiger verteilt werden und dadurch das Gesamtpotential einer Organisation besser abrufbar wird. Der Redeanteil von Führungspersonen in Diskussionen ist oft sehr hoch.

Anfang/Ende

Jeder Dialog hat einen klar bezeichneten Anfang und ein klar bezeichnetes Ende. Die Länge eines Dialoges wird vor dem Beginn zwischen den TeilnehmerInnen des Dialogs vereinbart. Wird ein Dialog moderiert, ist der/die ModeratorIn für Anfang und Ende zuständig, im Dialog selbst ist er/sie DialogteilnehmerIn. Es empfiehlt sich für Gruppen von 10 bis 15 Personen auf 45 bis 60 Minuten und darüber auf mindestens 60 bis 75 aber maximal bis 90 Minuten zu gehen. Für kleinere Gruppen (bis 10 Personen) werden auch 30 Minuten für gut möglich erachtet, 45 bis 60 Minuten sind jedenfalls ausreichend. Anfang und Ende können auch mit verschiedenen Tönen (z.B. durch Klangschalen) angegeben werden. Während des Dialoges kann es immer wieder zu stillen Phasen kommen, der nächste Redebeitrag entwickelt sich oft förmlich aus dieser Stille (aus der Mitte).

Dialogcontainer/-BegleiterIn

Der Rahmen des Dialogs dient der gemeinsamen Identitätsbildung und ist deshalb vor allem auch für Gruppen geeignet, die darüber noch nicht verfügen (z.B. neu zusammengekommen). Aber auch für Gruppen, die die unterschiedlichen Zeiten kompensieren wollen, die ihre Mitglieder in einer Organisation sind (unterschiedliches Wissen über die Historie der Organisation kann dadurch kompensiert werden). Die Werte und Ideen dieser Organisation werden in einem ständigen Prozess entwickelt; es handelt sich um eine sogenannte lernende Organisation. Wesentlich ist der Aufbau eines sogenannten Dialogcontainers, in dem Menschen vertrauensvoll miteinander kommunizieren können. DialogbegleiterInnen haben die Aufgabe, den Dialog entsprechend einzuführen und speziell auf das gemeinsame Halten des Containers zu achten.

Christian Hörl in Anlehnung an Ballreich, Isaacs, Dhority, Hartkemeyer, Dobkowitz – Oktober 2008